DER TABELLENFÜHRER KOMMT – MEMMINGEN INDIANS FALLEN IN DER FESTUNG AN DER TRAT EIN
Am kommenden Sonntag gastiert der Tabellenführer aus Schwaben in der niederbayerischen Donaustadt. Nachdem die Heilbronner Falken nach 60 Minuten gegen die Passau Black Hawks keine drei Punkte verbuchen konnten, rangiert der DSC weiterhin auf dem zweiten Rang.
Lediglich zwei Punkte gab das Team von Trainer Daniel Huhn in der laufenden Saison bisher ab, indem man bei den Bietigheim Steelers und zu Hause gegen den EC Peiting „erst“ nach Overtime den Sieg einfahren konnte. Alle anderen Partien wurden allesamt nach 60 Minuten gewonnen. Vor allem die Offensive der Memminger weiß aktuell zu beeindrucken. So erzielten die Cracks vom Hühnerberg bereits viermal mindestens sechs eigene Treffer. Zusammen mit dem DSC ist man damit eins von zwei Teams, die aktuell bei einem eigenen Toreschnitt von über 5,0 steht. Blickt man auf Sturmformationen der Gäste, ist diese offensive Durchschlagskraft allerdings alles andere als überraschend. Mit Tyler Spurgeon holte man zwar mit 38 Lenzen einen Spieler, der eher dem Karriere-Herbst entgegensteuert, jedoch in der Oberliga durchaus als Transferkracher verbucht werden kann. Dass Spurgeon auch ein wichtiger Faktor in der Kabine ist, beweist, dass er seit 2016 vereinsunabhängig seine Farben immer als Captain aufs Eis führte. Die Verpflichtung von Markus Lillich – welcher über 300 DEL2 Spiele auf dem Buckel hat – hebt den deutschen Sektor der Indians auf ein neues Level. Diesem deutschen Sektor gehört seit kurzem auch Edgars Homjakovs an. Der gebürtige Lette hat zum Start der neuen Saison sein Einbürgerungsverfahren abgeschlossen und damit die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Oberligaerfahrene Akteure wie Sebastian Christmann, Brett Schaefer oder Jayden Schubert fanden ebenso den Weg an den Hühnerberg, bewährte Kräfte wie Matej Pekr, Denis Fomynich oder Tobi Meier hielten dem Stamm die Treue.
Im Defensivverbund der Indians war man im Sommer durchaus zum Handeln gezwungen. Christopher Kasten verließ den Verein in Richtung Bayernliga, mit Lubor Pokovic löste man den bestehenden Vertrag verletzungsbedingt bereits im Laufe der vergangenen Saison auf. Die offen gewordenen Stellen füllen nun Bernhard Ettwein, welcher in der Saison 2023/2024 zuerst in Stuttgart und anschließend für die Hannover Indians verteidigte und Patrick Kurz, welchen man von den Saale Bulls Halle holen konnte. Bestehende Defender wie Linus Svedlund, Robert Peleikis oder Dominik Meisinger werden zudem junge Talente wie Alessandro Schmidbauer, amtierender Oberliga-Meister und Henry Homann, amtierender DNL-Meister, zur Seite gestellt. Im Tor stellte man sich komplett neu auf. Marco Eisenhut verließ die Indians nach drei Jahren und fängt jetzt für die Passau Black Hawks, Luca Ganz verschlug es nach Heilbronn und auch Leon Meder zog nach Erding weiter. Auf dem Papier entschied man sich mit Bastian Flott-Kucis allerdings für eine Lösung aus dem oberen Regal – der 27 Jahre alte Linksfänger steht aktuell bei 96 % Fangquote – und damit vermutlich auch für eine klare Nummer eins am Hühnerberg. Die Back-Up-Position bekleidet bei den Gästen für die DSC-Anhänger kein Unbekannter. Louis Eisenhut konnte in der vergangenen Saison 12 Oberliga-Partien für den DSC bestreiten, in denen er den damals verletzten Timo Pielmeier ersetzte. Auch für seinen neuen Club ging der Nachfolger seines großen Bruders bisher einmal beim 2:6 Erfolg gegen den EV Füssen aufs Eis.
Alles in allem kann man den Memmingern im Sommer eine wirklich gute Arbeit auf dem Transfermarkt attestieren. Zum sportlichen Erfolg zählen beim Team von Daniel Huhn jedoch auch die Special Teams. Erst zwei Unterzahltore musste man aus 22 Unterzahlsituationen hinnehmen, die Penalty-Killing-Quote liegt bei starken 90,1 %. Doch auch im Power-Play sind die Schwaben brandgefährlich – aus 39 Überzahlspielen konnte man mit neun Treffern eine Quote von 23,1 % erspielen. Das Team von Jiri Ehrenberger darf also gewarnt sein – zu viele Strafen der Hausherren könnten den Gästen massiv in die Karten spielen. Zudem spielen die Niederbayern gegen das aktuell fairste Team der Oberliga-Süd, die erwartbar wenigen Überzahl-Chancen sollten von Andreé Hult, David Stach & Co. also unbedingt genutzt werden. Selbstvertrauen können sich die Deggendorfer neben der gewohnt stabilen Defensive und Timo Pielmeier als starkem letztem Mann aus Ihrer Schusseffizienz holen. Hier steht man mit 31 Treffern aus 202 Schüssen aufs Tor mit 15,3 % an der Spitze der Oberliga-Süd.
Bei den Hausherren kehrt Benedikt Schopper voraussichtlich wieder zurück in den Kader, der Defensiv-Routinier setzte die Partien gegen Heilbronn und Peiting vorsichtshalber aus. Tomas Gulda fehlt nach wie vor, sein Genesungsprozess zeigt allerdings bereits gute Fortschritte. Die U20-Cracks Leon Draser, Jonas Alt und Viktor Skorohodov werden ebenso nicht für das Oberliga-Team auflaufen.
SpradeTV überträgt die Partie wie gewohnt live in FullHD, Spielbeginn ist um 18:45 Uhr.
Das Topspiel wird präsentiert von der Spedition Semmer.