AUSWÄRTSPARTIE BEI DEN NEU FORMIERTEN ONESTO TIGERS BAYREUTH

Nach dem Heimspiel ist vor dem Auswärtsspiel – am Sonntag reisen Andrée Hult, David Stach & Co. zu den Onesto Tigers Bayreuth. Das Auftaktbully wird um 18 Uhr im Tigerkäfig ausgeführt. Die sportliche Situation könnte bei beiden Teams unterschiedlicher nicht sein. Während das Team von Jiri Ehrenberger zu den Top-Teams der Oberliga Süd gehört, kämpfen die Tigers im Moment im Tabellenkeller um wichtige Punkte zur Teilnahme an den Pre-Playoffs.

Für den neuen Headcoach und Sportlichen Leiter in Personalunion, Larry Suarez, galt es im Sommer also, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen und dieses zudem zu einer Einheit zu formen. Erschwert wurde ihm der Einstieg dadurch, dass man sich bereits Ende September von seinem Assistenten, Morgan Persson trennte. Der Schwede wurde von Marco Friedrich, dem letztjährigen Coach der Stuttgart Rebels und ehemaligen Verteidiger der Tigers, ersetzt.

Lars Bergbauer und Sebastian Laßmann – so heißen die einzigen beiden Spieler, die nach der für die Tigers vorzeitig abgebrochenen Saison 2023/2024 weiterhin für die Wagnerstädter Eishockey spielen. Während Bergbauer in der vergangenen Spielzeit alle 48 Hauptrundenpartien absolvierte, war Laßmann eher „Feuerwehrmann“ als der Kader insolvenzbedingt schon hauchdünn besetzt war. Hochkarätige Personalien wie Aron Reinig, Steffen Tölzer oder die oben genannten Imports Andrée Hult und David Stach musste man im Sommer ziehen lassen. Mit Maxi Menner, Leon Schuster und Dominik Piskor stehen nun zumindest drei Akteure im Kader, die den oberfränkischen Standort aus früheren (DEL2-)Zeiten noch kennen. Mit Ilya Andriyukhov, Maurice Becker oder Sam Verelst verpflichtete der in Chicago geborene neue starke Mann der Tigers Spieler, die in der Oberliga als Leistungsträger vorangehen und den neu aufgebauten Kader anführen sollen. Moritz Israel und Michal Spacek fanden ebenso den Weg nach Bayreuth, beide kamen von den Hammer Eisbären – Israel trägt bei den Tigers in dieser Saison das „C“ auf der Brust. Zwei der drei Import-Stürmer der Oberfranken kennen den DSC zudem schon aus früheren Zeiten: gegen Chris Seto – damals noch in Herne – spielte man vor zwei Jahren im Playoff-Achtelfinale bevor man gegen die Saale Bulls Halle um Tatu Vihavainen im Viertelfinale denkbar knapp ausschied. Letzterer konnte leider erst drei Hauptrundenpartien für Bayreuth absolvieren und wird voraussichtlich noch ca. sechs Wochen verletzt fehlen. Doch auch Tim Detig und Lucas Flade konnten bisher relativ wenig zum Spielgeschehen beitragen, die beiden fallen ebenso noch ca. vier Wochen verletzungsbedingt aus. „Lucas Flade als nominell dritter Verteidiger, Tim Detig als zweiter Center oder Tatu Vihavainen als erster Konti fehlen einfach extrem.“, so Suarez. Mit Niklas Heyer steht ein Verteidiger ab sofort nicht mehr im Lineup der onesto Tigers. Der 23-jährige Linksschütze hat kürzlich aus persönlichen Gründen um die Auflösung seines Vertrages gebeten. Sein Nachfolger Ondrej Nedved kommt aus Herne (Oberliga Nord). Der 1,80 Meter große und 90 Kilo schwere Rechtsschütze machte seine ersten Schritte auf deutschem Eis 2018/2019 für die Höchstadt Alligators.

Wie schwer der Neuaufbau fällt und die Ausfälle wiegen, zeigt die aktuelle sportliche Situation der Onesto Tigers. Vor dem Wochenende, an dem man zuerst am Memminger Hühnerberg gastiert, bevor man die Deggendorfer im Tigerkäfig empfängt, hat man die rote Laterne und somit den letzten Platz in der Liga inne. Zuletzt teilweise hohe Niederlagen wie in Peiting (12:3), in Bietigheim (8:0) oder zu Hause gegen die Passau Black Hawks (2:10) tun ihr Übriges zur angespannten Lage am Standort. Selbstvertrauen dürfte man allerdings mit dem 2:0 Sieg gegen die Stuttgart Rebels getankt haben, für die Defensive um Goalie Andriyukhov war es der erste zu-Null-Erfolg in der noch jungen Oberligasaison. „Wir müssen giftig spielen, dem Gegner auf die Nerven gehen und dabei trotzdem Strafzeiten vermeiden. Wir haben zuletzt zu viele genommen – auch ich als Kapitän. Gerade in der offensiven Zone müssen wir das in Zukunft smarter lösen.“ – so fiel die Argumentation von Captain Israel Mitte Oktober aus. Gegen Stuttgart funktionierte dieser Matchplan gut, man nahm lediglich vier Strafminuten. Nur aus dem Powerplay konnte man wenig Kapital schlagen, aus fünf Überzahlspielen fiel kein einziges Tor.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Deggendorfer Eishockey-Professor Jiri Ehrenberger auf den gleichen Kader wie im Heimspiel gegen Lindau zurückgreifen. Nach den zuletzt überzeugenden Auftritten dürften die Niederbayern mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen und der nötigen Siegermentalität die Auswärtsfahrt nach Oberfranken antreten. Mit 20 Gegentoren aus zehn Spielen ist die Defensive des DSC – trotz der Ausfälle von Tomas Gulda und Benedikt Schopper – momentan die beste der Liga.

Die Auswärtspartie wird wie üblich von SpradeTV ab ca. 17:30 Uhr übertragen.