Endlich! Die ersten Punkte sind auf dem Konto! Zeit für eine Zwischenbilanz
Die DEL2 war ein Abenteuer für den Deggendorfer SC und wird es auch noch weiterhin bleiben. Der Aufsteiger lernt mit jedem Spiel dazu und auch in der Vorstandschaft des Vereins wird genauso mitgefiebert wie bei den Anhängern des DSC. Genauso gerne hätte jeder der Verantwortlichen bereits früher das ersehnte Erfolgserlebnis genossen. Jetzt hat es mit dem Sieg gegen Crimmitschau endlich geklappt.
Auch dem neuen Sportdirektor Neville Rautert ist damit ein Stein vom Herzen gefallen: „Ich freue mich, dass die Jungs heute für ihre harte Arbeit der letzten paar Wochen belohnt wurden. Die haben sich in den ersten Spielen gegen die Top-Clubs der Liga super verkauft und gezeigt, dass wir uns vor niemanden verstecken müssen. Natürlich müssen wir ein paar Dinge verbessen und das werden wir auch tun. Unser Ziel ist immer noch der Klassenerhalt und wir sind zuversichtlich, dass wir das mit dieser Mannschaft schaffen werden. Ich freue mich auch für ein paar Spieler, die in den letzten Spielen unter Kritik standen. Jeder darf seiner Meinung haben und es ist verständlich, dass nach 5 Niederlage in Folge auch solche Emotionen aufkommen. Eishockey ist Leidenschaft. Nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für die Fans. Ich verstehe das. Aber jeder Spieler gibt alles für dieses Team. Jeder will gewinnen. Wir haben alle Erwartungen an bestimmte Spieler. Diese Spieler haben auch hohe Erwartungen an sich selbst. Obwohl sie Profis sind, sind sie am Ende auch Menschen und jeder Mensch macht Fehler und hat auch schlechte Tage. Es ist ein Lernprozess: Viele Spieler müssen sich an die DEL2 anpassen und auch den Club und das Umfeld kennenlernen, genauso wie ich. Aber wir haben genug sportliche und charakterliche Qualität, um unsere Ziele erreichen zu können. Ich hoffe, dass der Sieg allen mehr Selbstvertrauen geben wird.“
Natürlich ist auch allen bewusst, dass es auf Dauer nicht reicht, immer gut mitzuhalten und am Ende knapp zu verlieren. Für den Sportdirektor gibt es mehrere Punkte, die auf dem Eis schnellstmöglich verbessert werden sollen, damit es öfter mit Punkten klappen kann. Rautert: „Wir müssen unbedingt unser Überzahlspiel verbessern. Vor dem Spiel gegen Crimmitschau waren wir beim 0 Prozent. Das ist natürlich nicht akzeptabel. In dieser Liga brauchst du eine gute Überzahl, wenn du punkten willst. Ich freue mich, dass wir endlich das erste Überzahltor geschossen haben. Das ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen. Ich bin aber optimistisch. Wir haben genug Talent im Team. Jetzt geht es darum, die passende Formation zu finden.“
Für den Sportdirektor steht ein Thema im Fokus: „Die größte Baustelle, die wir im Moment haben, sind die vielen Gegentore. Wir haben in jedem Spiel mindestens 4 Tore bekommen. Das müssen wir dringend verbessern, sonst werden wir nicht viele Spiele gewinnen. Ein Teil des Lernprozesses ist, dass wir auch Spiele mit 2 oder 3 Tore gewinnen müssen. Wenn ich mich nicht täusche, hat Frankfurt letzte Saison die meisten Tore geschossen und, hat trotzdem nicht ganz 4 Tore pro Spiel (ca. 3.98 im Schnitt) geschafft. Es kann nicht sein, dass wir 4 oder mehr Tore brauchen, nur um zu punkten. Ich denke, wenn wir mehr Präsenz vor dem Tor zeigen, werden wir auch mehr Tore schießen. Aber auch in der Defensive müssen wir deutlich besser werden. Es ist eine Frage von harter Arbeit und der Disziplin, sich an den „Game Plan“ zu halten. Das werden wir von jedem einzelnen Spieler einfordern.“
Rautert ist optimistisch und sieht das Team auf dem richtigen Weg: „Die Saison wird nicht im Herbst entschieden. Wir haben das Abenteuer DEL2 im August erst angefangen und wir haben einen Plan, den wir geduldig umsetzen werden. Wir wollen den DSC langfristig in der DEL2 etablieren, aber wir alle wissen, dass das nicht innerhalb von 2 Monaten passiert. Die Saison ist lang und hat Ups und Downs. Wichtig ist, dass wir während der Höhen am Boden bleiben und gemeinsam mit Zusammenhalt durch die Tiefen gehen. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Die Stimmung am Sonntag war überragend und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit der Unterstützung unserer tollen Fans noch viele Siege zusammen feiern werden.“
Foto (C) Roland Rappel