Hauptrunde im Rückblick: Thomas Greilinger im Interview
Acht Tage – Dann beginnt sie, die Zeit, für die Spieler und Fans noch einmal gerne eine Schippe drauflegen: Die Playoffs. Kurz vor dem Auftakt gegen die Herne Miners haben wir uns daher mit unserem Sportlichen Leiter Thomas Greilinger getroffen und mit ihm über die aktuelle Saison, sowie mögliche Faktoren für einen starken dritten Tabellenplatz gesprochen.
Wie bist du allgemein mit dem Verlauf der Saison zufrieden?
Vor der Saison hatten wir uns Platz 4 und damit das Heimrecht in den Play-Offs als Ziel gesetzt. Mit Platz 3 und 100 Punkten haben wir das mit Bravour erreicht. Wenn man dann noch vergleicht und sieht, was andere Vereine investieren können, bin ich mit unserem Abschneiden mehr als zufrieden. Am Ende hatten wir keine Schwächephase und haben immer kontinuierlich gepunktet. So wünscht man sich eine Saison.
Das große Stichwort in dieser Saison ist Kontinuität. Auch in Zeiten mit zahlreichen Ausfällen, wurden viele Punkte eingefahren. Wie war das möglich?
Wir hatten vor der Saison deutlich weniger Veränderungen am Kader als zur Vorsaison, als wir den großen Umbruch vollzogen hatten. Es ist wesentlich einfacher, wenn ein Großteil der Mannschaft die Abläufe und das Spielsystem bereits kennt und verinnerlicht hat. Dazu haben wir es diese Saison geschafft, einige junge Spieler einzubauen und die haben gerade in den schwierigen Phasen mit vielen verletzten Spielern ihre Chance genutzt und haben sich super entwickelt. Dazu kommt, dass Timo in diesen Phasen wirklich überragend gehalten hat und wir als Mannschaft zu einer wirklichen Einheit geworden sind.
Es hat kaum Spielerwechsel während der Saison gegeben. Justin Köpf ist gegangen und wurde intern ersetzt. Antonin Dusek ist gekommen. Wurde mit ihm das fehlende Puzzlestück gefunden?
Der Abgang von Justin war sehr schade, weil er menschlich super in die Mannschaft gepasst hat. Auf der anderen Seite ist es auch verständlich, dass er auf seine eigene Karriere schauen muss. Mit Louis Eisenhut und Valentin Lehner haben wir 2 junge Torhüter, die im Training und in der DNL einen super Job machen. Es war also nur fair, ihnen die Chance als Backups hinter Timo zu geben.
Nachdem wir schon länger auf den deutschen Pass von Petr Stloukal gewartet hatten und den Markt beobachtet haben, war klar, dass es nicht einfach werden würde, einen passenden spielstarken Mittelstürmer während der Saison zu holen. Wir haben uns aber Zeit gelassen und erst als es die Möglichkeit gab, einen Spieler wie Antonin zu verpflichten, haben wir dann zugegriffen.
Man hat gesehen, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis ein Spieler in das System integriert ist und da möchte ich auch bei den Fans für etwas mehr Geduld werben. Inzwischen hat er sich eingewöhnt und ich denke, dass jeder jetzt sieht, wie wertvoll Antonin für die Mannschaft ist.
Welchen Anteil hat Trainer Jiri Ehrenberger am Erfolg?
Jiri war schon immer mein Wunschkandidat als Trainer. Ich kenne ihn aus Ingolstadt und habe mich seit meiner Rückkehr nach Deggendorf immer für ihn stark gemacht. Jetzt hat er seine erste komplette Saison als Trainer nach seiner Rückkehr gemacht und es ist einfach Ruhe im Umfeld, in der Mannschaft und im Verein. An seiner Person gibt es einfach überhaupt keinen Zweifel. Er weiß genau, was er will und er arbeitet gerne mit jungen Spielern. Für uns ist er genau der richtige Trainer.
Wichtig ist auch, dass man erkennt, wie sich die Oberliga verändert hat. Das Niveau ist ein ganz anderes wie vielleicht noch vor 5 Jahren. System und Taktik sind deutlich wichtiger geworden. Da passt die Philosophie von Jiri, dass Spiele über die Defensive gewonnen werden, perfekt in die Zeit.
Petr Stloukal als Topscorer des DSC ist ligaweit nur auf Platz 17 der Scorerwertung zu finden. Ist das ein Ausdruck für ein defensiv orientiertes Spielsystem oder fehlen einfach die entsprechenden Spieler?
Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass wir eine sehr ausgeglichene Mannschaft haben und die Tore meistens von vielen unterschiedlichen Spielern erzielt worden sind. Wir sind nicht nur von einer Reihe abhängig und haben dadurch auch ein geringeres Risiko, wenn Spieler ausfallen und es einen Leistungsträger trifft. Unser Ziel ist es, als Mannschaft Spiele zu gewinnen. Interessant ist auch, dass wir alle Mannschaften mit den 5 oder 6 besten Scorern der Saison, hinter uns gelassen haben.
Timo Pielmeier wurde zum Torhüter des Jahres in der Oberliga Süd gewählt. Welchen Anteil hat er am Erfolg?
Timo hat jedes Spiel gespielt und hatte auch maßgeblichen Anteil an vielen gewonnen Punkten. Ohne Zweifel könnte er auch noch höherklassig spielen, aber er hat sich bewusst für seinen Heimatverein entschieden und hängt sich hier voll rein. Er wird auch in den Play-Offs einer unserer Schlüsselspieler sein.
Derzeit sind einige Spieler verletzt. Wie sieht es mit deren Rückkehr zu den Play-Offs aus?
Inzwischen sind Lukas Miculka und Cheyne Matheson wieder voll im Training. Ich gehe davon aus, dass sie schon im 1. Spiel der Play-Offs wieder dabei sein werden. Thomas Pielmeier ist mit einer Spezialschiene auch wieder ins Training eingestiegen, aber ob es bei ihm schon gleich im 1. Spiel klappen wird, steht noch nicht fest. Ähnlich sieht es bei Curtis Leinweber aus. Bevor er wieder ins Training einsteigen kann, müssen wir noch ein paar ärztliche Untersuchungsergebnisse abwarten.
Was hat sich die Mannschaft für die Play-Offs vorgenommen?
Da braucht man sich im Grunde nichts vorzunehmen. Jeder einzelne Spieler ist heiß auf die Play-Offs. Wir wollen diesmal natürlich weiterkommen, als letzte Saison.
Dein persönlicher Wunsch für die Play-Offs?
Ich will die Play-Offs genießen, nachdem ich letzte Saison erst spät einsteigen konnte. Ich würde mir wünschen, dass wir zuhause vor einem vollen Stadion mit einer top Stimmung spielen können. Dann ist dieses Jahr alles möglich.